Marstall

Marstall Waldenburg

Warum die Anlage des Waldenburger Marstalls der ideale Standort für das Projekt Forum für Kunst, Wissenschaft und Angewandte Bildung ist


Der Marstall der Stadt Waldenburg ist ein Kulturdenkmal entsprechend § 2 SächsDSchG und ein Bauwerk von geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung entsprechend § 177 BauGB.
Er ist ein zentraler Bestandteil des Waldenburger Schlossensembles und seit über 34 Jahren ungenutzt. Die Sanierung und öffentlichkeitswirksame Umnutzung des Marstalls zählt zu den wichtigsten Sanierungsvorhaben im Fördergebiet „Ober-und Mittelstadt - neu“.
Der denkmalgeschützte Marstall ist Teil des für die Region Südwestsachsen dominanten, im klassizistischen Stil erbauten Schlossensembles von Waldenburg. Das Schloss geht zurück auf eine vermutlich im 12. Jahrhundert während der Kolonisierung des Pleißenlandes errichtete Burg durch Hugo von Waldenburg. Der Standort Waldenburg ist seit spätestens Mitte des 19. Jh. ein nicht mehr wegzudenkender Anker der Bildungslandschaft in Sachsen. Dem erwachenden Volksbildungsgedanken trug die Einrichtung eines Lehrerseminars in Waldenburg (1844) Rechnung, aus dem die ersten ausgebildeten Lehrer in Sachsen hervorgingen. Die besondere Stellung des Standortes verdeutlicht das im Marstallareal angesiedelte Fürstlich Schönburgische Naturalienkabinett, welches eine nach fachwissenschaftlichen Gesichtspunkten geordnete Naturalien- und Kunstsammlung beherbergt.

Die heute noch sichtbare Konstellation des Schlossensembles, bestehend aus dem Schlosskomplex, dem Schlossgarten, dem Marstall, dem Naturalienkabinett und dem Grünfelder Park, veranschaulicht die einstige Bedeutung der Residenzstadt und stellt ein Kernmoment der städtebaulichen Einzigartigkeit der Stadt dar.

Der Marstall bestimmt neben dem Hauptschloss und dem Naturalienkabinett die baulichen Formen des Ensembles. Diese Vielzahl an Eingriffen und Veränderungen stellt mittlerweile ein bedeutendes Charakteristikum des Komplexes dar.
Seit bereits 34 Jahren liegt der Marstall brach. Im Ergebnis intensiver Bemühungen konnte ein zukunftsorientiertes, nachhaltiges und innovatives Nutzungskonzept in interkommunaler Zusammenarbeit aufgestellt werden, das den historischen Baukörper wieder mit Leben füllt und dessen Erhaltung sichert. Das geplante Nutzungskonzept erhält und ergänzt diese Vielschichtigkeit.

Eine nachhaltige Folgenutzung im Einklang mit dem Erhalt der denkmalpflegerischen Gebäudesubstanz zählt zu den wichtigsten Vorhaben der Stadtentwicklung.
Anknüpfend an die bestehenden Standortvoraussetzungen sollen die ehemaligen Marstall-Anlagen als innovatives Feld für Kunst und Angewandte Bildung wiederbelebt werden und die historisch verankerte Tradition des „Bildungsstandortes“ Waldenburg weiterführen. Heute findet man in Waldenburg ein durchgängiges Bildungsangebot von Kindertagesstätte über Grundschule, Oberschule bis zum Gymnasium mit angeschlossener Jugend-Kunstschule.


Für die angestrebte öffentlichkeitswirksame Nutzung des Marstalls und dessen Wiedereinbindung in das öffentliche Leben, insbesondere der Ober- und Mittelstadt, ist die Sanierung und Wiedernutzbarmachung ein weiterer wesentlicher Schritt. Dabei soll folgendes erreicht werden:

  • Erhalt der historischen Bausubstanz des Marstalls
  • Bewahrung des städtebaulichen Ensembles
  • Nachhaltige Umnutzung historischer Bausubstanz
  • Sanierung des Marstalls hinsichtlich aktueller Bedürfnisse an Barrierefreiheit und demografischen Entwicklungen
  • Integrierung von erneuerbaren Energien
  • Stärkung der Stadt als Bildungsstandort
  • Vernetzung der Vereine und Akteure
  • Förderung der überregionalen und interkommunalen Zusammenarbeit
  • stetiger Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Bildungseinrichtungen, um ein wachsendes Know-how zu generieren

Es ist angedacht, den Marstall umfassend zu sanieren und als Forum für Kunst, Wissenschaft und angewandte Bildung wieder nutz- und erlebbar zu machen. So entstehen:
  • ein Institut, das sich intensiv der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kunst nach 1945 im Allgemeinen und des Individuellen Realismus im Speziellen widmet
  • ein Museum mit einer Sammlung zeitgenössischer Kunst (1945-Gegenwart)
  • ein Depot/Archiv
  • ein Bildungszentrum
  • ein Kompetenzzentrum für Ernährung – VISTARIUM mit Restaurant, Café/Bistro
  • ein Marstall Hotel mit Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen und Besucher der Stadt Waldenburg, für Seminarteilnehmer und Kunstinteressierte
  • ein Forum der Stadt (Marstall Innenhof) für interkulturelle Veranstaltungen

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