Institut

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Das wissenschaftliche Institut des  Forum Waldenburg



The Research Institute of the Forum Waldenburg

DIE AUFGABE

  • Forschung, Veröffentlichung und Vernetzung von Werkverzeichnissen (analoge und digitale) 
  • Aufsatzsammlungen in der Reihe „Die Kunst des Individuellen Realismus“
  • Publikationspreis für kunst- und informationswissenschaftliche Forschungen
  • Open Access-Repositorium
  • Tagungstätigkeit und Workshops
  • Trainings und Schulungen im Umgang mit physischen Archivalien, digitalen Ressourcen und Datenbanken

THE MISSION

  • Research, publication and networking of catalogues raisonnés (analogue and digital) 
  • Collections of essays in the series "The Art of Individual Realism"
  • Publication prize for art and information science research
  • Open access repository
  • Conferences and workshops
  • Trainings and courses in dealing with physical archive materials, digital resources and databases

Das Forum Waldenburg versteht einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit in den kunst- und archivierungstechnologischen Untersuchungen, Konservierung und Restaurierung, Digitalisierung und Katalogisierung. Durch die Integration von Restaurator*innen und einer technischen Infrastruktur sollen nicht nur Themen und Objekte der eigenen Sammlungen und Bestände bearbeitet werden, sondern auch externe Sammlungen, Künstler*innen Dienstleistungen angeboten werden, die zur Bewahrung des Kulturerbes Mitteldeutschland beitragen.

Die Erkenntnisse, die durch die Forschung am Forum Waldenburg gewonnen werden, sollen Fachleuten, Sammlungsverantwortlichen und der Öffentlichkeit in Trainings, Schulungen und Handreichungen vermittelt werden.



Der digitale Sammlungskatalog - Wissen weltweit öffnen und vernetzen

Als Zentrum des künstlerischen Schaffens und kulturellen Lebens in Mitteldeutschland, will das Forum Waldenburg gesellschaftlich-kulturelle Aufgaben übernehmen, die über die reine Vermittlung von Kunst und Ästhetik des thematischen Spektrums hinausgehen.
Es will Lernort sein, Wissen vermitteln, zur Erkenntnisgewinnung und der Selbstvergewisserung von Interessierten und Besuchern beitragen. Integrales Ziel ist es, im digitalen Zeitalter diesem Forschungs-, Bildungs- und Vermittlungskonzept gerecht zu werden sowie unterschiedliche Zielgruppen multisensorisch und international für die Beschäftigung mit Kunst und Kultur des thematischen Spektrums zu begeistern.

Besonders im Hinblick der Erweiterung informationswissenschaftlicher Praktiken der standardisierten Erschließung von originalen Dokumenten und Werken auf der Grundlage von Datenmodellen wie FRBRoo oder Regelwerken wie RDA sowie die Erschließung nach dem Prinzip des Semantic Webs und der Modellierung mit Ontologien wie CIDOC-CRM und der Integration der gemeinsamen Normdatei (GND), sind Forschungen und Umsetzungen in Sammlungsdokumentationen und Katalogen bislang noch Neuland.

Besonders an der Weiterentwicklung der GND und der Initiative der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, die in Modellprojekten die Einführung von Werknormdaten und die gemeinsame Erschließung von Personennormdaten, die auch nichtbibliothekarische Institutionen einschließen will, möchte das Forum Waldenburg mit seinen spezifischen thematischen Informationen beitragen. Das Projekt könnte die inhaltlichen und technischen Potentiale in den Bereich digitaler Informationsinfrastruktur in Sachsen stärken und international kommunizieren.

Das Forum Waldenburg will Erschließungspraktiken unter Verwendung von aktueller Digitalisierungstechnologie und Informations- und Metadatenmodellierung mit dem Ziel der standardisierten und vernetzbaren Aufbereitung von Informationen am Modellfall entwickeln und zur Nachnutzung für institutionelle wie private Anwendungen anbieten.
Ziel ist es außerdem, auf die Standardentwicklungen in diesem Feld im bundesweiten Kontext einzuwirken und entsprechende potentielle Partner wie die SLUB und die DNB einzubinden.
Das Forum Waldenburg wird ein international vernetztes Forschungsinstitut aufbauen, dass sich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit kulturellem Leben und künstlerischem Schaffen der Schwerpunkte bildende Kunst, Design und Kunsthandwerk nach 1945 in Mitteldeutschland und dem osteuropäischen Ausland im Allgemeinen und des Individuellen Realismus im Speziellen widmet.

Im Fokus des Instituts stehen die Entwicklung und Bereitstellung von wissenschaftlicher Infrastruktur, die es Forscher*innen ermöglichen wird, Zugang zu originalen Dokumenten, Literatur und der wissenschaftlichen Community zu erhalten, um ihre Forschungen zu erarbeiten, auszutauschen und zu publizieren.
Das Institut soll als Leuchtturm wahrgenommen werden, der Orientierung und Perspektiverweiterung in dem Forschungsdiskurs und Kulturwahrnehmung des genannten thematischen und zeitlichen Rahmens bietet.

Werkverzeichnisse

Die Erarbeitung von Werkverzeichnissen bildender Künstlerinnen und Künstler wird einen Schwerpunkt des Instituts bilden und ist eng mit dem Bereich Schaulager und Ausstellungstätigkeit verknüpft.
Das Werkverzeichnis hat in den letzten Jahren nicht nur eine erhebliche Aufwertung als Quelle wissenschaftlicher Kulturforschung erfahren, sondern auch eine technologische Erweiterung durch online-Kataloge, die eine standardisierte Erschließung und Vernetzung von Informationen ermöglichen können.

Die Initiator*innen können auf langjährige Erfahrungen im Aufbau und der Umsetzung von Werkverzeichnissen blicken und haben zahlreiche Verzeichnisse als Print- und online-Publikationen umgesetzt. Mit der Erarbeitung von Werkverzeichnissen werden nicht nur künstlerische Gesamtwerke zugänglich gemacht und Provenienzen erforscht, sondern an den Modellfällen werden Techniken der Katalogisierung und Veröffentlichung entwickelt, die Institutionen und Erben zur Verfügung gestellt werden können.

Ferner sind mit diesem Verfahren auch Aufarbeitungen von Sammlungen möglich. Die Erschließungspraktiken werden mit Partnern gemeinsam erarbeitet und perspektivisch Sachsen als digitalen Technologiestandort mit potentiellen öffentlichen Partnerinstitutionen sowie regionalen Firmen und Agenturen, die digitale Infrastruktur anbieten, einbezogen. Das wird einen Beitrag zum wirtschaftlich-kulturellen Strukturwandel der Region liefern.


Aufsatzsammlungen in der Reihe „Die Kunst des Individuellen Realismus“

Für das Selbstverständnis kultureller Gegenwart und einer „Kultur der Freiheit“ im heutigen Deutschland ist die Fokussierung der Entwicklungen von Zusammenhängen nach 1945 in dem sowjetisch besetzten, administrierten und geprägten Teil Deutschlands, der DDR, ein bislang ungenügend bearbeitetes Unternehmen geblieben - sowohl im wiedervereinten Deutschland, als auch international.

Denn neben der Präsentation wichtiger und herausragender Künstlerinnen und Künstler, die in Einzel- und Gruppenausstellungen in den letzten Jahren sichtbar geworden sind, muss auch ihre Ausbildung, Kritik und Positionierung in der Gegenwartskunst Mitteldeutschlands und ihrer speziellen Verhältnisse in den unterschiedlichen Ausbildungszentren reflektiert werden. Nur so kann das Potential der demokratisch-bürgerlichen Protest-Bewegung, die sich maßgeblich im kulturellen Feld der DDR-Gesellschaft entwickelt hat und zur Auflösung der SED-Diktatur beitrug, nachhaltig erforscht und ihr Einfluss auf die Gegenwartskunst und -gesellschaft erkannt und erfahren werden.


Die Reihe „Die Kunst des Individuellen Realismus“ will das Funktionssystem Kunst in der DDR als ein dichtes Myzel vorstellen.

Ein umfassendes Bild ergibt sich, wenn die jeweiligen Bedingungen und Plattformen, auf denen es sich entwickelte, einbezogen werden. Die Publikationsreihe will diese Lücke in der internationalen Wahrnehmung am Beispiel der bildenden Kunst, ihrer Zentren und Ausbildungsweisen schließen und einen Beitrag leisten, neue Forschungen in einer jüngeren Forscher*innen-Generation anregen und zur Intensivierung eines kritischen Diskurses um die Kunst aus Mitteldeutschland und Osteuropa animieren.

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